Im Duell mit Borussia Mönchengladbach wollte sich der VfL Bochum eigentlich weiter von den Abstiegsrängen absetzen und einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt gehen. Co-Trainer Markus Gellhaus, der den corona-erkrankten Thomas Reis ersetzte, nahm im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Frankfurt zwei Änderungen vor.
Und die Mannschaften nahmen sich keine lange Abtastphase. Einen ersten Schuss von Breel Embolo parierte Manuel Riemann souverän (13.). Gäste-Keeper Yann Sommer hatte kurz darauf schon größere Probleme, kratzte Christopher Antwi-Adjeis Schuss aus kurzer Distanz aber aus der linken Ecke (15.).
Bor. Mönchengladbach: Y. Sommer - Beyer, Ginter, Bensebaini - Lainer, Neuhaus, Koné, Netz - Pléa, Thuram - Embolo
Tore: 0:1 Plea (55.), 0:2 Embolo (61.)
Gelbe Karten: Masovic, Bella Kotchap - Koné
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach (Pegnitz))
Zuschauer: 25.000 (ausverkauft)
Das war es dann aber erstmal mit den Aufregern. Erst nach 35 Minuten wurde es wieder hitzig, als Anthony Losilla die Gladbacher mit einem unglücklichen Kopfball im Mittelfeld einlud. Marcus Thuram fiel im Strafraum nach einem Zweikampf, doch es gab keinen Elfmeter. Zurecht, wie die Zeitlupen bewiesen.
Bochum ist am Drücker, Sommer stark gegen Polter
Nun wachte auch der VfL wieder auf und hatte die dickste Möglichkeit vor der Pause. Eduard Löwens Freistoß landete auf dem Kopf von Armel Bella Kotchap, der den Ball in Richtung Tor drosch. Sommer bekam gerade noch die Fäuste hoch (37.). Das Spiel wurde deutlich hitziger, es blieb nach 45 Minuten jedoch beim 0:0.
Kurz nach Wiederanpfiff hätten die VfL-Fans dann aber fast jubeln dürfen. Obwohl Mathias Ginter eng an Sebastian Polter dran war, brachte dieser eine Flanke von Gerrit Holtmann aufs Tor. Sommer tauchte jedoch ab und verhinderte mit einem spektakulären Reflex das 1:0 (47.).
Plea und Embolo schocken Bochum binnen sechs Minuten
Stattdessen schlug dann aber die Borussia zu. Nach einer Ecke von Luca Netz stand Alassane Plea im Rückraum sträflich frei. Technisch anspruchsvoll setzte er den Ball aus rund elf Metern flach ins linke Eck und brachte die Gästekurve zum Beben - 0:1 (55.).
Und es sollte noch dicker kommen. In eine Bochumer Drangphase hinein konterten die Gladbacher. Embolo kam aus 16 Metern zum Abschluss und traf mit einem platzierten Schuss ins linke Eck zum 2:0 (61.).
Linienrichter von Becher getroffen - Spielabbruch!
Nach 70 Minuten erlebte das Spiel schließlich seinen unrühmlichen Höhepunkt. Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann wurde von einem Bierbecher getroffen. Hauptschiedsrichter Benjamin Cortus unterbrach das Spiel sofort und ging mit seinem Team in die Kabine. Manuel Riemann stürmte sofort zur Gegengerade und schrie wild gestikulierend auf die Fans ein.
Das Spiel wurde offiziell unterbrochen und alle Akteure verschwanden in die Katakomben. Kurz darauf kam dann auch die offizielle Ansage im Stadion: Die Partie wurde beim Stand von 0:2 aufgrund des Becherwurfes gegen den Linienrichter abgebrochen. Ein Skandal, der eine saftige Strafe für den VfL Bochum nach sich ziehen dürfte.